Grüner Gockel

Wir sind eine Kirchengemeinde, die sich dem umweltgerechten Handeln verpflichtet fühlt.

Das Umweltzertifikat „Grüner Gockel“ der Evangelischen Landeskirche Württemberg war Anlass und Ansporn für die Einrichtung eines Umweltmanagements in unserer Kirchen-gemeinde. Im Jahr 2004 begann nach Beschluss des Kirchengemeinderats ein Umweltteam mit der Arbeit zum Erreichen des Zertifikats.

Im Jahr 2006 wurde unsere Kirchengemeinde dann erstmals mit dem Umweltzertifikat „Grüner Gockel“ der Evangelischen Landeskirche Württemberg und dem europäischen Umweltzertifikat EMAS der IHK Heilbronn-Franken ausgezeichnet.

 

 

 

In den Jahren 2009, 2012 und 2016 wurden diese Zertifikate verlängert.

Die Arbeit des Umweltteams fand somit eine verdiente Anerkennung. In diesen Jahren war es vor allem gelungen, in den verschiedenen Gebäuden und Einrichtungen der Kirchengemeinde Verbrauchswerte für Strom, Heizöl und Gas sowie für Wasser teils deutlich zu reduzieren. Auch die Umstellung auf Recyclingpapier in den Büros der kirchlichen Verwaltungsstellen war ein weiterer wichtiger Beitrag zum Schutze unserer Umwelt.

Außerdem wurde die regelmäßig anfallende Müllmenge in den einzelnen Einrichtungen einer kritischen Prüfung unterzogen. Schließlich konnte auch eine Verringerung der mit Kraftfahrzeugen zurückgelegten Dienstfahrten durch Einsatz des Fahrrades erreicht werden.

Anmerkung: Der Verbrauch von Wasser verzeichnet auch Zunahmen, bedingt durch notwendige Wässerung von Außenanlagen in trockenen Sommern.

Die für Oktober 2020 angesetzte Revalidierung zur Verlängerung des Zertifikats konnte aufgrund der Einschränkungen in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie nicht durchgeführt werden. Das bedeutet, dass die Evangelische Kirchengemeinde Öhringen sich gegenwärtig nicht als „Grüne-Gockel-Gemeinde“ bezeichnet, sich aber weiterhin den Zielen des „Grünen Gockels“ verpflichtet fühlt. Eine Neu-Zertifizierung zu einem späteren Zeitpunkt sollte angestrebt werden. Sie setzt allerdings umfangreiche Vorarbeiten durch das Umwelt-Team voraus, weshalb eine personelle Verstärkung sehr wichtig wäre.

Die Leitgedanken für die Arbeit des Umweltteams sind,

  • den nachfolgenden Generationen keine untragbaren Lasten zu hinterlassen,
  • nicht nur den Menschen,auch den Tieren und Pflanzen genügend Lebensraum zu geben,             
  • nicht nur durch schöne Worte, sondern vor allem durch Taten der Umwelt zu helfen,
  • und so unseren Beitrag zur „Bewahrung und Erhaltung der Schöpfung Gottes“ zu leisten.

Das Umweltmanagementsystem von „Grüner Gockel“ und EMAS ist ein systematischer Weg, unser umweltrelevantes Verhalten und Handeln konkret in Arbeitsabläufen zu verankern. So gilt es, Ressourcen festzustellen, zu überprüfen und Schwachstellen zu erkennen und zu beseitigen. Mit einer klaren Einstellung zur Bewahrung der Schöpfung und einem stetigen Bemühen um umweltgerechtes Handeln gewinnt die Kirche an Glaubwürdigkeit.

Neben der ökologischen Bedeutung eines Umweltmanagements ist auch die positive betriebswirtschaftliche Bedeutung hervorzuheben.

Schließlich fördert die Umweltarbeit auch das Miteinander in der Kirchengemeinde.                        Alle sind aufgerufen, mitzuwirken und ein jeder kann sich dem ehrenamtlich arbeitenden Umweltteam anschließen.

Um möglichst viele Menschen zu erreichen, hat das Umweltteam sich verpflichtet, seine Arbeit zu dokumentieren, einen jährlichen Bericht dem Kirchengemeinderat vorzulegen und regelmäßig im Gemeindebrief Beiträge zu veröffentlichen.

Ziel der kirchlichen Umweltarbeit ist es auch, dass sich die Gemeindeglieder auch in ihrem privaten Umfeld dem nachhaltigen Handeln verpflichtet fühlen. Dazu zählt neben dem sparsamen Umgang mit unseren Ressourcen die Verwendung umweltfreundlicher Produkte im Alltag sowie der Konsum von Produkten aus der Region oder dem fairen Handel.

 

Der Weg zu einem kirchlichen Umweltmanagement

  • Anmeldung bei der Geschäftsstelle des „Grünen Gockels“ beim Oberkirchenrat in Stuttgart
  • Besuch von einführenden und fortbildenden Veranstaltungen des Umweltbüros in Stuttgart
  • Information des Kirchengemeinderats über das Umweltmanagement des „Grünen Gockels“
  • Erstellung einer Umwelterklärung mit Darstellung der Kirchengemeinde, unserer Schöpfungsleitlinien und dem Umweltprogramm
  • Beschluss des Kirchengemeinderats zur Einführung des „Grünen Gockels“
  • Begleitung und Betreuung durch einen kirchlichen Umweltauditor
  • Erfassen umweltrelevanter Daten der kirchlichen Gebäude und Einrichtungen unserer Kirchengemeinde und Dokumentation dieser Daten im „Grünen Buch“
  • Regelmäßiges Ablesen der Verbrauchsdaten und Darstellung im „Grünen Datenkonto“
  • Regelmäßig stattfindende Sitzungen des Umweltteams mit Erstellung eines Sitzungsprotokolls
  • Konstruktive Vorschläge zur Verbesserung umweltrelevanter Sachverhalte an den Kirchengemeinderat
  • Durchführung eines jährlichen internen Audits durch einen kirchlichen Umweltauditor und einer Revalidierung alle 4 Jahre durch einen externen, neutralen Umweltgutachter

-      Praktische Umsetzung der Ideen des „Grünen Gockel


  • Bezug von zu 100% aus regenerativen Quellen bezogenem Strom in allen Gebäuden der Kirchengemeinde
  • Einbau von energiesparenden Lampen
  • Umstellung von Öl- auf Gasheizung im Gemeindehaus Süd
  • Reduzierung der Warmwasserboiler
  • neue Vorgaben für Raumheizung
  • Gebäudedämmung (Margaretenkindergarten)
  • Vergrößerung des Anteils von Recyclingpapier in den Verwaltungsstellen
  • Konsequente Abfalltrennung, Kompostierung von Bio-Müll
  • Verwendung umweltfreundlicherer Mittel für Reinigung und Hygiene
  • Beachtung der Nachhaltigkeit beim Einkauf von Spielgeräten und Materialien in den Kindergärten
  • kein Einweggeschirr bei Gemeindefesten, Getränke aus Glasflaschen
  • bei Gemeindefesten Speisen aus regionalen Produkten
  • Blumenschmuck in den Kirchen aus Pflanzen der Region
  • innerstädtische Dienstfahrten bevorzugt mit Fahrrad
  • projektiert: Anschaffung eines Lastenfahrrades
  • projektiert: Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Mehrgenerationenhauses

Der „Grüne Gockel“ im Gottesdienst

Die Kirchengemeinde will in Schöpfungsgottesdiensten und an ökumenischen Schöpfungstagen die Verantwortung jedes Einzelnen für die Schöpfung Gottes bewusst machen und Gottes Schöpfung preisen.

Orientierung für Gottesdienste, Feiern und praktische Gemeindearbeit geben die vom Kirchengemeinderat beschlossenen Schöpfungsleitlinien.

Unsere Schöpfungsleitlinien

Wir glauben an die Liebe Gottes des Schöpfers, wir erkennen dankbar das Geschenk der Schöpfung, den Wert und die Schönheit der Natur an. Wir wollen uns gemeinsam für nachhaltige Lebensbedingungen, auch für nachkommende Generationen und für die gesamte Schöpfung einsetzen.

Wir verstehen Schöpfungsverantwortung als eine Kernaufgabe unserer Kirchengemeinde                                                                                                                      

In Liturgie und Verkündigung ist unser Handeln geprägt durch unsere Verantwortung für die Schöpfung Gottes.                                                                                                                                      Unsere Kirchengemeinde strebt an, Schöpfungsgottesdienste durchzuführen und ökumenische Schöpfungstage zu feiern.                                                                                                                

In der Verkündigung und auf Veranstaltungen unserer Kirchengemeinde verdeutlichen wir, dass unsere Schöpfungsverantwortung aus dem Glauben an den dreieinigen Gott wächst.

Wir gehen als Kirchengemeinde einen gemeinsamen Weg                                           

Unsere Kirchengemeinde will den ökumenischen und gesellschaftlichen Dialog, der im konziliaren Prozess für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung begonnen wurde und seine Fortsetzung in der Charta Oecumenica gefunden hat, weiterführen.               

Im gemeinsamen Handeln als christliche Kirchengemeinde wollen wir ein lebendiges Zeugnis für unseren Glauben an den Gott der Schöpfung geben.

Wir handeln als Kirchengemeinde für die Zukunft der Schöpfung                                           Unsere Kirchengemeinde ist angesichts der wirtschaftlichen Globalisierung besonders gefordert. Wir treffen Entscheidungen in Solidarität mit Menschen aus anderen Kirchen, Verwaltungen und der Öffentlichkeit.                                                                                        

Unser Handeln ist auch davon bestimmt, dass wir den nachkommenden Generationen die Schöpfung Gottes erhalten und bewahren wollen.                                                                             

Wir achten und schützen Pflanzen und Tiere sowie ihre Lebensräume und tun dieses durch Gottesdienste, Informationen und Veranstaltungen kund.

Wir wollen als Kirchengemeinde dauerhaft umweltfreundlich und sozial verträglich wirtschaften                                                                                                                               

In unseren Handlungen, Vorhaben und Aktivitäten bevorzugen wir Wege, welche unsere Umwelt am wenigsten belasten, und fördern nachhaltiges Wirtschaften. Eine besondere Bedeutung legen wir auf den Umgang und Verbrauch unserer Rohstoffe. Wir vermeiden und verringern Gefahren für die Umwelt kontinuierlich.                                                                               

Über die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften hinaus sind wir bemüht, die bestverfügbare Technik, soweit dies wirtschaftlich vertretbar ist, einzusetzen.                                                                              In unserer Kirchengemeinde werden umweltfreundliche Produkte, Verfahren und Dienstleistungen bevorzugt. Beim Einkauf achten wir auf regionale Produkte oder fair gehandelte Waren. Bei unseren Geschäftspartnern oder Lieferanten legen wir Wert auf ökologische Zielsetzung.

Wir handeln als lernende, solidarische Kirchengemeinde                                                            Durch aktive Beteiligung unserer Mitarbeiter und der Gemeinde wollen wir einen hohen Lebens- und Qualitätsstandard erreichen. In Schulungen und Fortbildungen wollen wir das Umweltbewusstsein nachhaltig fördern. Mit Informationen im Gemeindebrief oder Presse, aber auch auf unseren kirchlichen Veranstaltungen wollen wir unsere Gemeinde motivieren, aktiv an der Bewahrung der Schöpfung Gottes mitzuwirken.

Wir fördern ein kirchliches Umweltmanagement                                                                                Unsere Kirchengemeinde verfügt über ein Umweltteam und hat ein Umweltmanagement-system, welches vom Umweltteam laufend bearbeitet, aktualisiert und erweitert wird. Die Einhaltung unserer Schöpfungsleitlinien, die Abarbeitung unseres Umweltprogramms sowie die regelmäßige Kontrolle und Bewertung der Verbrauchsdaten wird durch das Umweltteam sichergestellt. Wir dokumentieren unsere Aktivitäten und Ergebnisse und legen jährlich einen Bericht dem Kirchengemeinderat vor. Wichtige Ereignisse werden auch der Gemeinde kundgetan.                                                                                                                                                

Unsere Kirchengemeinde ist mit den Umweltzertifikaten nach EMAS und dem „Grünen Gockel“ seit dem Jahr 2006 ausgezeichnet. Eine Revalidierung erfolgte im Jahr 2009.                

Wir sind auch weiterhin bemüht, die Anforderungen an ein Umweltmanagement zu erfüllen und damit einen Beitrag zu Bewahrung und Erhaltung der Schöpfung Gottes zu leisten.

Wir suchen den Dialog mit anderen Kirchen und Gesellschaften                                             

Wir informieren regelmäßig über unsere Aktivitäten und Veranstaltungen. Erfolge, aber auch bestehende Schwachstellen werden veröffentlicht. Im Dialog mit anderen Kirchengemeinden und der Öffentlichkeit suchen wir Anregungen, Verbesserungsvorschläge. Aber auch Kritik zum Thema „Umweltschutz“ nehmen wir gerne entgegen. 

Unsere Kontaktadresse:                                                                                  Umweltteam der Evangelischen Kirchengemeinde Öhringen                                                                                                                                               

Mail:    umweltteam@dekanat-oehringen.de

Telefonkontakt über Dekanatsbüro: 07941-2483

Der Grüne Gockel                         

DE-136-00055        elk-wue 2006-0040